Ihr Lieben.
Neben Baustellen und Müll sind baufällige, nicht gebaute oder im Bau verzögerte Sporthallen ein Evergreen in unseren loky*-Newslettern. Auch ihr habt oft Fragen dazu.
Heute bekommt ihr daher den Rundumschlag: Was ist los mit den Schulsporthallen in Pankow?!

Warum ist das wichtig?
Kinder in Deutschland bewegen sich jetzt schon zu wenig. Eine Stunde täglich wäre gesund. Denn Sport baut Stress ab und fördert die Konzentrationsfähigkeit und die neuronalen Verbindungen im Hirn.
Wer Sport macht, kann also besser lernen. Und wer Sport früh im Leben integriert, bleibt auch im Alter eher dran.
Daher haben Schüler:innen ein Recht auf Sportunterricht (oder die Pflicht dazu, je nachdem). Sind die Hallen gerade unbenutzbar, sind das Training draußen auf dem Fußballplatz – auch bei 4 Grad Celsius – oder in Ersatzhallen Notlösungen. Betonung auf "Not".
Zudem ist die Lage der Schulhallen nicht nur für Schulkinder ein Problem. Auch für Vereinssport, der viel in Schulsporthallen stattfindet, wird der Raum knapper und erfordert oft längere Anfahrtswege.
Wer sein Grundschulkind wöchentlich zum Sport nach Hohenschönhausen begleitet, kennt das Phänomen.
Der Überblick
Regelmäßige Leser:innen könnten glauben, dass jede Pankower Sporthalle kurz vor dem Zusammenbruch steht. Tatsächlich werden gerade viele gebaut oder repariert; 2024 galt jede fünfte Schulsporthalle als sanierungsbedürftig.
Abhelfen soll die Berliner Schulbauoffensive: ein Riesenprojekt, um Schulen besser auszurüsten. In ganz Berlin wurden darüber seit 2017 bereits 60 neue Sporthallen gebaut. Auch in Pankow ist einiges los; in diesem Jahr eröffnete man Hallen am Felix-Mendelsohn-Bartholdy-Gymnasium im Bötzowkiez, an der Panke-Schule am Pankower Schlosspark und an der Grundschule im Blumenviertel.
Doch es bliebt viel zu tun.
Hier werden neue Sporthallen gebaut
- Die Tesla-Schule am Velodrom wartet seit über 14 Jahren auf eine neue Halle. In diesem Jahr ist zumindest die alte Halle endlich abgerissen worden. Die Schüler:innen trainieren derweil in einer alten Gemüsehalle, in die es reinregnet. Senat und Bezirk schieben sich laut Brandbrief der Eltern gegenseitig die Schuld für die Verzögerung zu.
- Die Grundschule Wilhelmsruh in der Lessingstraße hatte eine desolate Halle, die 2024 abgerissen wurde. Als beim Abriss Schadstoffe gefunden wurden, folgte ein Baustopp. Nachdem der Schutt für eine Extramillion Euro entsorgt wurde, geht es jetzt weiter. Geplante Fertigstellung: 2026.
- Die Halle der Grundschule am Wasserturm in Heinersdorf soll Anfang 2026 fertig sein. Eigentlich war 2021 geplant, dann Oktober 2024. Erst war angeblich der Denkmalschutz Schuld, dann musste das Projekt (Überraschung!) auch noch europaweit ausgeschrieben werden.
- In der Lindenbergerstraße in Niederschönhausen wird eine neue Grundschule gebaut. Diese sollte eigentlich schon stehen, inklusive Halle, die sie sich mit der Konrad-Duden-Schule teilen wird. Jetzt wurde die Fertigstellung von 2025 auf 2026 verschoben.
- Endlich mal gute Neuigkeiten: Der Hallenneubau der Gustave-Eiffel-Schule in der Michelangelo-Siedlung verläuft planmäßig und soll Ende 2026 fertig sein.
Hier werden Sporthallen saniert
- Wie die Sanierung der gesamten Grundschule am Weißen See hängt auch die der dazugehörigen Sporthalle – seit dem Baubeginn 2018. Spätestens zu den Osterferien 2026 soll alles fertig sein.
- Das Gymnasium am Europasportpark, Kniprodestraße, galt lang als marodeste Schule Pankows. Derzeit wird alles neu gemacht; die komplette Schule ist dafür nach Wilhelmsruh umgezogen und heißt jetzt Inge-Deutschkron-Gymnasium. 2027 geht es frühestens zurück.
- Das Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium hat in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße bereits eine neue Halle erhalten. Die alte in der Eugen-Schönhaar-Straße wird derweil saniert.
- Umfassend instand gesetzt wird die Sporthalle der Homer-Grundschule im Bötzowkiez. Sie steht unter Denkmalschutz, sonst wäre wohl auch da ein Neubau angebracht. Geplanter Baubeginn: 2026.
- Die Arbeiten an der Grundschule an den Buchen in Niederschönhausen sollen 2027 starten.
- Mit der Sanierung der im Bötzowkiez gelegenen Heinrich-Roller-Grundschule samt Halle ist erst ab 2032 zu rechnen.
Wo gebaut wird, kommt es zu Verzögerungen. Was läuft schief?
Wir schauen uns mal zwei Beispiele genauer an.
Beispiel 1: Reinhold-Burger-Schule
2018 sollt die Sporthalle ursprünglich fertiggestellt sein; zuletzt wurde immer noch daran gebaut. Bis Ende November plötzlich ein Baustopp verhängt wurde: Die Baukosten waren von 14 auf 28 Millionen Euro gestiegen, von denen dem Land Berlin 8 Millionen fehlten.
Jetzt steht die Halle bei einem fast fertigen Außenbau ungenutzt herum, mitten im Winter.
Das beschäftigt auch unsere Leserin Anne, deren Kinder zur Reinhold-Burger-Schule gehen und seit Jahren nur noch einmal die Woche Sportunterricht haben.