Ihr Lieben.
Auf einer Skala von 1 bis 10, wie viel Fußweg fühlt ihr beim Anblick des Stücks Asphalt in der Mitte des obigen Bildes?
Falls ihr nur halbwegs so tickt wie ich, lautet die Antwort: 0.
Kein Wunder. Das Ding sieht aus wie ein Radweg und war auch jahrelang einer. Geradelt wird aber seit einem Jahr auf dem berühmten "geschützten Radweg", weiter rechts im Bild.
Was ist da los?
Eure Fragen:
Wann kommt der Umbau des alten Radwegs an der Schönhauser?
"Mittlerweile ist der geschützte Radfahrstreifen über ein Jahr alt. Im Zuge der Realisierung wurde der alte asphaltierte Radweg lediglich an den Kreuzungsbereichen, Querungsstellen und Zufahrten zurückgebaut. Die Umgestaltung der alten asphaltierten Radwege ist Aufgabe des Bezirksamts.
Bislang ist hier wenig passiert: Lediglich neue Radfahrbügel und eine Pflasterung entsprechender Bereiche wurden punktuell umgesetzt, sodass weite Teile des asphaltierten Radwegs immer noch vorhanden sind.
Immerhin nutzen bereits einige Gastro-Betriebe die Flächen des alten Radwegs. Schön ist der Zustand aber nicht. Aus dem Umbau der Schönhauser kann man deutlich mehr rausholen, was auch die Akzeptanz der Bewohnerschaft und allgemein der Berliner erhöhen dürfte. Wann ist mit einer weiteren Umgestaltung zu rechnen?"
fragt Constantin.
Worum geht's?
Das hat Constantin super erklärt, vielen Dank! 😄
Warum ist das wichtig?
Immer, wenn sich an der bisherigen Aufteilung der Straßenflächen etwas ändert, gibt es Stress. Das zeigen die Debatten um die autofreie Friedrichstraße, die Begegnungszone Bergmannstraße oder um die Fahrradstraße Stargarder Straße, wo im Laufe des Oktobers in Höhe der Gethsemanekirche Poller aufgestellt werden müssen, damit der dort nicht mehr erlaubte Durchgangsverkehr auch wirklich nicht mehr durchfährt.
Besonders blöd ist es, wenn die Umwandlung gegen viele Widerstände durchgedrückt, dann aber nur halbherzig umgesetzt wird.
"Insgesamt wird es zukünftiger angenehmer sein, hier unterwegs zu sein, sich aufzuhalten und Zeit zu verbringen", hatte Pankows Stadträtin für den öffentlichen Raum, Manuela Anders-Granitzki (CDU), zu Beginn der Baumaßnahmen versprochen.
Yoah:

Was sagt das Bezirksamt?
Aus dem Büro der Stadträtin heißt es:
"Ihr Eindruck, dass auf dem Hochbordradweg nichts passiert sei, kann unsererseits nicht bestätigt werden."
Bereits erfolgte Änderungen:
- Gastronomien dürfen auf dem alten Radweg ihre Tische aufstellen, wenn sie das vorher beim Amt beantragen. Wie viele das getan haben, wird nicht erhoben.
- 55 neue Fahrradbügel
- 2 neue Bänke
- 3 neue Abstellflächen für Leih-E-Roller
Noch ausstehend:
- Entsiegelung von Flächen, die die Außengastronomie nicht braucht. Dort wird der Asphalt durch wasserdurchlässigen Belag ersetzt. So könnten zum Beispiel Baumscheiben vergrößert und bepflanzt werden. Genaue Pläne gibt es aber noch nicht, auch weil das Geld dafür frühestens 2026 zur Verfügung steht.
Julianes Kommentar
Damit der alte Radweg nicht nur rein rechtlich, sondern auch dem Gefühl nach ein Fußweg wird, muss die optische Trennung durch die Pflasterung aufgehoben werden. Das wird aber nicht kommen.
Damit sind wir nun gefragt, unsere Konditionierung aufzugeben und die Fläche als Fußweg zu nutzen, auch wenn es sich falsch anfühlt. Außerdem würde es sicher helfen, wenn noch mehr Gewerbetreibende dort Tische, Stühle und ein paar Blumen aufstellten.
Meine Frage, ob Letztere das auch so sehen, wurde leider bislang nicht beantwortet. Ich bleibe aber dran und liefere die Antwort gegebenenfalls nach.
Was meint ihr? Ist der Umbau der Schönhauser Allee aus eurer Sicht ausreichend und gelungen? Und was können wir tun, damit unser Kiez schöner wird, wenn dem eigentlich zuständigen Bezirk Geld und Personal für Verbesserungen fehlen?
Schreibt mir an redaktion@loky.news oder direkt in unseren Briefkasten.
Zukunft des SEZ
"Wie geht es weiter mit dem SEZ?",
fragt ein:e anonyme Leser:in.
Worum geht's?
1981 war das Sport- und Erholungszentrum mit Schwimmbad und Eislaufbahn an der Landsberger Allee der heißeste Scheiß. Nach der Wende kamen Verkauf, Investor:innen-Wechsel und Verfall. Am Ende eines langen Rechtsstreits ging das Areal 2023 zurück ans Land Berlin.
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