Ihr Lieben.
Ich bin erst als Erwachsene nach Berlin gezogen. Doch als Kind wusste ich genau drei Dinge über diese Stadt:
- Sie ist die deutsche Hauptstadt.
- Es gab mal eine Mauer, die niemand überqueren durfte.
- Überall liegt Hundescheiße.
Nachdem ich Jahre später innerhalb einer Woche zweimal durch ebensolche gelatscht war, habe ich einen Mann mal darauf angesprochen, warum er den Haufen seines Hundes einfach liegen ließ.
Seine Ausreden reichten von der Unfähigkeit, sich zu bücken (Gegenfrage: Wie füttern Sie dann Ihren Hund?) über den allgemeinen Dreck im Kiez, weshalb der Hundehaufen auch egal sei (aber der kategorische Imperativ!) bis hin zu den türkischen Jugendlichen, die, wenn man es genau betrachte, doch an allem Schuld seien (Alles klar, keinen schönen Abend noch).
Aus unserer Umfrage zu den für euch wichtigen Themen wissen wir: Hunde? Interessieren euch auch.
Wir haben da mal was für euch vorbereitet:

Eure Fragen zu: Hunden im Kiez
“Ich hab das Gefühl, dass die Zahl der Menschen mit Hund immer weiter zunimmt. Ist das tatsächlich so, oder ist das selektives Wahrnehmen? :-)”,
schrieb jemand von euch in unserer loky*-Umfrage.
Hunde in Zahlen
Tatsächlich nimmt die Zahl der Hunde im Kiez seit Jahren zu.
- Beim Finanzamt Prenzlauer Berg waren bis Ende September 143, in Pankow/Weißensee sogar 365 Hunde mehr als 2024 angemeldet.
- Im Bezirk Pankow leben inzwischen über 15.000 Hunde.
- Den großen Boom gab es während der Pandemie. 2021 und 2022 standen in ganz Berlin 7000 Hunde mehr als im Vorjahr im Hundesteuerregister. Aktuelle Zahl für ganz Berlin: 132.000.
- Nicht jede:r meldet den Hund beim Finanzamt an, auch wenn das natürlich Hundesteuerhinterziehung ist. Die Zahlen sind also nur Annäherungen.
Dieser Hund kann Pinkel-Ballett.
Was bedeutet der Hundezuwachs für den Kiez?
Die neue Situation fordert alle heraus, ob mit oder ohne Hund.
Aus der Umfrage wissen wir, dass ihr euch vor allem über das ärgert, was liegenbleibt:
- "Hunde-Urin an der Hausfassade, Hundekot von Schuhen wird an der Fassade abgestrichen."
- "Müllabfuhr oder Bewohner:innen tragen ihn in den Hausflur."
Ihr seht aber nicht nur die Hundebesitzer:innen in der Pflicht:
- Es fehle an Auslaufflächen für den steigenden Bedarf, "obwohl wir, die Besitzer, Hundesteuer bezahlen".
Mögliche Lösungen und ein Hundetrainer-Rat
Der Mangel an Hundewiesen ist ein Problem. Schon 2022 sollte der Bezirk Pankow neue Auslaufgebiete bekommen. Standorte wurden geprüft, acht sogar für gut befunden. Dann fiel auf, dass für Einrichtung und Unterhalt das Geld fehlte – trotz Hundesteuer. Die ist nämlich nicht zweckgebunden, sondern soll die Zahl der Hunde in Städten begrenzen.
Wohin dann mit dem Hund? Hundetrainer Marcel Gruner aus Pankow sagt: