Ihr Lieben,
erst einmal vielen Dank für eure zahlreichen Antworten auf meine Frage vom letzten Mal, wie viel Bezirkspolitikberichterstattung es denn sein darf.
Ich nehme mit, dass ihr Neuigkeiten aus der bunten Welt der Bezirksverordnetenversammlung zu Pankow gerne mitnehmt, so diese denn wohl dosiert und kritisch eingeordnet daherkommen. So machen wir das – bis ihr euch etwas anderes wünscht.
Heute habe ich aber erstmal wieder Antworten auf zwei Fragen von euch mitgebracht.
Plötzlich überall: LAP Coffee

"Der Kaffeeladen LAP macht mehrere Filialen auf. Nur mit Einwegbechern, weil wir ja noch nicht genug Müll in dieser Stadt haben. Was sagen eigentlich die hier gewählten Grünen dazu?",
meint Eike.
Worum geht's?
Unterm U-Bahn-Viadukt in der Schönhauser. An der Raumerstraße. An der Kastanienallee. Und seit neuestem auch in der Oderberger Straße: Am LAP Coffee kommt man gerade in Prenzlauer Berg nicht vorbei. Fünf der aktuell 13 Berliner Filialen liegen im Kiez.
Alle Läden eint: verhältnismäßig kleine Räumlichkeiten ("Hole in the Wall" sagen die Anglophilen). Günstiger Kaffee (Americano für 2, Cappuccino für 2,50 Euro). Wenig Sitzgelegenheiten und daher vor allem To-go-Geschäft und Einwegbecher.
Warum ist das wichtig?
- Vier Jahre nach dem berühmten Strohhalmverbot in der EU geht ein Laden an den Start, der vor allem auf To go = To throw away setzt? Wie 1995 ist das denn?!
- Berlins Kaffeeherz schlägt in den kleinen, inhaber:innengeführten Cafés. Anders als in London oder New York sind es eben nicht Starbucks oder Pret a Manger, die überall den gleichen Einheitskram anbieten, sondern Unternehmer:innen mit oft lokalen Röstereien und selbstgebackenem Bananenbrot im Rücken. Das scheint sich mit LAP nun zu ändern.
Hintergrund: Das ist LAP
- LAP steht für "Life Among People" und wurde von den zwei Start-upern Ralph Hage (Ex-Delivery Hero, Gründer von Yababa) und Tonalli Arreola (Ex-Lime, Ex-Flink) gegründet und von großen Investoren finanziert.
- Alles, was geht, geht bei LAP automatisch: Kunden können online vorbestellen, statt der üblichen Stempelkarte gibt es eine App, und der Kaffee kommt aus dem Vollautomaten und nicht aus dem Siebträger. Das alles spart Zeit beim Personal und damit Geld.
Hintergrund: Kaffeebecherschwemme